Statt eines Vorworts

While riding on a train goin’ west
I fell asleep for to take my rest
I dreamed a dream that made me sad
Concerning myself and the first few friends I had...

How many a year has passed and gone
And many a gamble has been lost and won
And many a road taken by many a friend
And each one I’ve never seen again

I wish, I wish, I wish in vain
That we could sit simply in that room again
Ten thousand dollars at the drop of a hat
I’d give it all gladly if our lives could be like that
Bob Dylan's Dream, 1964

Samstag, 28. Juli 2012

Burning hell


Burning hell
Tom Jones, 2010

Der Blues ist der Legende nach der Urvater des Rock'n'Roll und schließlich der Rock- und Popmusik. Von Zeit zu Zeit geschieht es, dass Elemente des einen Stils die Performance des anderen beeinflussen oder gar bestimmen. Tom Jones hat in seinem grandiosen Album „Praise & Blame“ 2010 eine solche gekonnte Stilmischung vorgelegt und seinen Beitrag zur Reife des Rock geleistet. Ausgerechnet er, der mit seinem 
Pop-Erfolg der 60er und 70er und seiner Las Vegas-Vergangenheit noch gar nichts Großartiges für die Geschichte der populären Musik geleistet hatte. 

Sonntag, 22. Juli 2012

(Good riddance) Time of your life



(Good riddance) Time of your Life
Greenday, 2009


Zu den gängigen Themen der Lyrik und des Song Writings gehört unter anderem der Abschied, die Trennung. Sei es auf Zeit, sei es auf ewig, die Trennung gehört zum Leben als Gegenstück der Liebe und des Verliebens ebenso hinzu wie zu seiner lyrischen Umsetzung. Der Song der amerikanischen Band Greenday allerdings nimmt sich des Themas auf eine spezielle Art und Weise an. 

Freitag, 20. Juli 2012

These days


These days
Jackson Browne, 1964/1965

Es gibt Lieder, die müssten allein deshalb bekannt werden, weil sie eine Zeile oder ein Verspaar enthalten, das sich in den ewigen Zitatenschatz der Rockmusik eingräbt. Jackson Browne hat, angeblich im Alter von 16 Jahren ein solches Lied geschrieben, "These days." Dort heißt es in den letzten zwei Versen "Don't confront me with my failures, I had not forgotten them." Halte mir nicht ständig meine Fehler vor, ich hab sie ja gar nicht vergessen, reagiert der Sänger unwirsch auf offenkundige Kommentare von Freunden zu seiner Situation.

Freitag, 13. Juli 2012

Hotel Room


Hotel Room
Edgar Broughton Band, 1971
Edgar Broughton

Wer ist der geheimnisvolle, mysteriöse Mann, der dort in einer namenlosen Stadt in einem Hotelzimmer liegt und sich fragt, wo er ist? Es ist der vielfach in Hollywoodfilmen gesehene Archetyp des geheimnisumwitterten Fremden, der eines Tages in die Stadt kommt und den Gang der Ereignisse verändert. Die Edgar Broughton Band hat den Song Hotel Room 1971 veröffentlicht und damit einen bescheidenen Erfolg verzeichnen können. Er erzählt eine surreale Geschichte zwischen Traum und Realität und hat gar nicht die Reichweite, von einem Einfluss auf irgendwelche Ereignisse berichten zu wollen. Die Perspektive ist ausschließlich die des grübelnden Fremden auf seinem Bett, der hier gestrandet zu sein scheint, ohne zu wissen, was die nächste Etappe seines Weges sein könnte.

Sonntag, 8. Juli 2012

Return to innocence


Return to innocence
Enigma, 1994
Michel Cretu / Amis

Ein Menschheitstraum. Der Menschheitstraum seit der Vertreibung aus dem Paradies. Die Rückkehr zur Unschuld. Der sündig gewordene Mensch sehnt sich nach seiner eigentlichen Heimat, dem Garten Eden, zurück und weiß nicht, wie er es anstellen soll, die Rückkehr zu erreichen. Dabei weist die Bibel den Weg, wenn Jesus den Jüngern, die sich über den rechten Weg ins Himmelreich streiten, sagt, „wenn ihr nicht werdet wie dieses Kind", seien sie sicher keine Anwärter auf die Himmelfahrt. Hunderte Jahre später sprach Rousseau von der natürlichen Erziehung der Kinder, die ihre Natürlichkeit und Unschuld durch die Erfahrungen in der Gesellschaft und deren Erziehung verlören. 

Freiheit & Schweigen ist feige



Freiheit & Schweigen ist feige

Marius Müller-Westernhagen, 1990/1994
Wer in den 80er und 90er Jahren um die 25 oder 35 Jahre alt war, kam in seiner täglichen Ration Musik über Radio oder Freunde nicht nicht an Marius Müller-Westernhagen vorbei. Inzwischen nur noch eine Randnotiz im Deutschock-Business war er damals der Stadionrocker per se, hatte eine ausverkaufte Tournee nach der anderen und verkaufte mehr Platten als irgendein anderer deutscher Rockstar. Seine Bühnenshows liefen nach einem gewissen Drehbuch ab, legendär sind die "spontanen" Zwischentexte, die sowohl auf den Live-Alben wie bei den Liveauftritten wörtlich wiederholt wurden. 

(I can't get no) Satisfaction



(I can't get no) Satisfaction
Rolling Stones, 1965
Mick Jagger/Keith Richards

Der Song gilt gemeinhin als eine der Hymnen der Rockgeschichte, die in den 60ern - lange her, aber immer noch unvergessen - die Revolution von Politik, Kultur und Leben weltweit bedeuten. Eine Hymne, die aus einer sehr übersichtlichen Zahl von Worten besteht, dazu einer Vielzahl von Wiederholungen und relativ bescheidenen Beschreibungen aus Erlebniswelt eines Sängers / Erzählers, der immer und immer wieder beteuert, er könne keine Befriedigung erreichen, "I can't get no satisfaktion." Von diesem Song, so erzählt die Legende, ging soviel Energie und ansteckende Kraft aus, dass die bis dahin fast unbekannten Rolling Stones 1965 in kürzester Zeit weltberühmt und seine Autoren Mick Jäger und Keith Richard zu den Königen des Rock wurden. Könige des Rock, obwohl sie doch eigentlich Blues spielen wollten.

My Way



My Way
Frank Sinatra, 1969
(Paul Anka, 1968 /

Wenn die Kerze des Lebens herunter gebrannt ist und die Schatten länger werden, kommt es wohl dazu, dass manch einer Bilanz zieht. So wie der Mann, der uns in Frank Sinatras Welterfolg "My Way" davon erzählt, wie er sein Leben gemeistert hat. Gleich zu Beginn macht er deutlich, dass er nicht drum herum reden möchte, "My friend, I'll say it clear, I'll state my case of which I'm certain." Zweifel, so sagt er gleich, sind nicht zulässig. So bestimmt und bestimmend, wie er sein Leben gelebt hat, so klar und kompromisslos fällt seine Bilanz am Ende aus.

Der Titel des Liedes ist mehr als Programm: „My Way“ singt er und meint dies auch so. Dies nämlich ist seine Folgerung aus allem, was er in der Welt erlebt hat, er hat es immer auf seine Weise getan, nach seinen Maßstäben gehandelt und die Konsequenzen ertragen, egal wie hart sie waren: "The record shows I took the blows." 

If you don't know me by now


If you don't know me by now
Simply Red, 1989
(Kenny Gamble and Leon Huff, 1972)  

Dieser Song gehört zu denen, die nur von einem Mann interpretiert werden können. Seine getragene, traurig-resignative Haltung und natürlich der leicht verständliche Titel suggerieren, dass hier ein unverstandener Mann seinen Anspruch auf Verständnis und Einfühlung einklagen möchte, dass er sein Bedauern darüber aussprechen will, dass seine Geliebte ihn nach länger Zeit des Kennens am Ende noch immer nicht kennt. Offenbar ist ihm Unrecht geschehen, vielleicht will ihn die geliebte Frau verlassen, vielleicht hat sie ihn schon betrogen und er stellt sie nun zur Rede, weil sie offensichtlich mit seiner Liebe nichts anzufangen weiß. So weit die landlaufige Erwartung an den Song. Doch ist es wirklich so? 

Song Factory - Was soll das?

Der Titel ist Programm
Song Factory ist der Titel für ein neues, altes Projekt, wie es sie schon zahlreich im Netz gibt und wie es sie dennoch - meiner Meinung - nach noch zu wenig gibt. Musik ist seit vielen Jahren ein wesentlicher Bestandteil der Pop - Kultur und hat unzählige Leben, unzählige Situationen, unvorstellbar viele Erfahrungen beeinflusst, geprägt, ermöglicht. Vor diesem Hintergrund interessieren mich die tatsächlichen Gehalte der Songs, über die wir in den letzten 50 Jahren so oft gesprochen haben und die wir heutzutage als Ausdruck unserer Sympathie oder mehr anderen auf CD brennen, in die Dropbox stellen oder auch auf Youtube hochladen. Was ist es denn eigentlich wirklich, was der Künstler uns da anbietet? Was sagt er tatsächlich? Woran arbeitet er sich tatsächlich ab, wenn er über Liebe und Verlangen, Abschied und Verlassen singt? Dies wird in den letzten Jahren zudem immer spannender, weil sich die populäre Musik in dem Tempo wie ihre Protagonisten in die Jahre kommen verändert, zumindest aber erweitert hat.