Statt eines Vorworts

While riding on a train goin’ west
I fell asleep for to take my rest
I dreamed a dream that made me sad
Concerning myself and the first few friends I had...

How many a year has passed and gone
And many a gamble has been lost and won
And many a road taken by many a friend
And each one I’ve never seen again

I wish, I wish, I wish in vain
That we could sit simply in that room again
Ten thousand dollars at the drop of a hat
I’d give it all gladly if our lives could be like that
Bob Dylan's Dream, 1964

Samstag, 22. September 2012

Highway to hell / Hell's bells


Highway to hell / Hell's bells
AC/DC, 1979/1980

Die Geschichte des Rock n Roll ist sicher auch eine voll von Widersprüchen. Im Laufe der Jahrzehnte kehrte er mehr und mehr seine kommerzielle Seite hervor und heute ist es völlig selbstverständlich, dass die Musikindustrie die Oberhand und das Moneymaking ganz vorne ansteht. Andere Zeiten haben Anderes erlebt. So konnte man früher, ja, man musste früher in der Lage sein, das Arsenal der bürgerlichen Werte und Ordnung zumindest für die Dauer eines Songs in Frage zu stellen. Die australische Rockband AC/DC gehört heute zu den Supergroups alter Tage, die Stadionrock bevorzugen und nebenbei Wein und Bier unter ihrem Bandnamen verkaufen. Dies ist im Hinterkopf ist es eine sehr interessante Zeitreise 30 Jahre zurück in die Jahre 1979/1980, als die Gruppe zwei ihrer größten Erfolge produzierte, die heute zu den 100 meistgespielten und beliebtesten Songs gehören: „Highway to hell“ und „Hell's bells.“ Von Beginn an waren sie Erfolge, heute aber sind sie Bestandteil der Party- und Eventkultur, eine ganz neue Art von gesunkenem Kulturgut, die irgendwann einmal reflektiert werden müsste. 

Montag, 17. September 2012

Alexandra leaving

Alexandra leaving
Leonard Cohen

Leonard Cohen ist in jeder Weise eine einzigartige Erscheinung innerhalb der Welt des Musikgeschäftes. Ähnlich wie Bob Dylan, Paul Simon oder andere wichtige Songwriter der letzten 50 Jahre, kann er auf ein profundes Fundament literarischer Bildung und Erfahrung zurück greifen. Sein Bildungshintergrund und sein eigentliches Bestreben, ein erfolgreicher Schriftsteller zu werden, hat seinem Songwriting  von Beginn an eine eigenständige Wertigkeit verliehen, an die zum Beispiel Dylan mit seinem intuitiven Genie herankam, es aber so nie erreichte. Cohenites wissen um die Schwierigkeit, sich den Texten des Meisters zu nähern, ohne sich für eine eingehende Textrecherche zu wappnen. So stellt sich beispielsweise in dem Song "Alexandra leaving" von 2001 die Frage, warum Cohen in diesem Zusammenhang so ausdrücklich auf einen griechischen Dichter namens Constantin Cavafy verweist. Ein Blick auf die leonardcohenfiles im Internet offenbart dann, dass dieses eher unscheinbare Lied eine Übernahme und kreative Aneignung eines Gedichtes von Cavafy ist, das sich wiederum auf die von Plutarch aus der Antike überlieferte Geschichte des Mark Anton bezieht, Gegenspieler des späteren Kaisers Augustus und Geliebten der sagenumwobenen Königin Ägyptens, Cleopatra. 

Sonntag, 9. September 2012

Racing in the street/Long walk home


Racing in the street, 1978
Long walk home, 2009
Bruce Springsteen

Bruce Springsteen ist einer der unbestrittenen Meister des Story tellings in der Rockmusik. Wer Story telling in der Rockmusik nicht schätzt, wird das Gesicht verziehen, wer Story telling zu schätzen weiß, der erkennt in seinem Werk seit den frühen 70er Jahren immer wiederkehrende Motive und Ideen, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und aufgenommen werden. Eine der starken Springsteenscher Songs war und ist es, dass seine Figuren keine Abziehbilder gesichtsloser Charaktere sind, sondern solche mit einer Geschichte, einem Ort und mit Geschichten, von denen es und über die es sinnvoll ist zu erzählen. Über die vielen Jahre seines Schreibens hat Springsteen inzwischen Geschichten zu erzählen, die wie Fortsetzungen oder Variationen seiner alten Songs wirken. In denen Leitmotive aufgenommen und mit einer neuen Perspektive erzählt werden.